Papst verläßt Großbritannien – Verabschiedung in Birmingham
„Vier unglaublich
bewegende Tage für unser Land“: So beschreibt der neue britische Premierminister,
der Konservative David Cameron, die Papstvisite in Großbritannien. Am Sonntag Abend
meint er bei der Verabschiedung Benedikts in Birmingham, der Staatsbesuch sei „wahrhaft
historisch gewesen“:
„Sie haben zu einer Nation mit sechs Millionen Katholiken
gesprochen, aber Ihnen haben auch mehr als sechzig Millionen Staatsbürger überhaupt
und weitere Millionen von Menschen anderswo in der Welt zugehört. Sie hatten eine
Botschaft nicht nur für die katholische Kirche, sondern für jeden von uns – egal,
ob gläubig oder nicht.“
Der Papst habe „wirklich die ganze Gesellschaft herausgefordert,
mal einen Moment innezuhalten und nachzudenken“ – und er denke, so der Politiker,
das könne „nur eine gute Sache sein“. Großbritannien wolle seine Zusammenarbeit mit
dem Heiligen Stuhl in internationalen Schlüsselfragen verstärken: Cameron nannte Klimawandel,
Weltfrieden, Entwicklung und Religionsgespräch. Was die Millenniumsziele betreffe,
auf die Benedikt die Briten angesprochen hatte, meinte der „Prime Minister“: „Diese
Nation wird ihre Hilfsversprechen halten, und wir werden auch andere Länder dazu anhalten,
das ebenfalls zu tun.“
Papst Benedikt fand in seiner letzten Rede auf britischem
Boden noch ein freundliches Wort für die multikulturelle Gesellschaft, die er bei
seiner Ankunft am Donnerstag noch vorsichtig als „interessantes Unternehmen“ qualifiziert
hatte.
„Die große Vielfalt des modernen Großbritanniens ist eine Herausforderung
für die Regierung und für das Volk, aber sie bietet auch eine gute Möglichkeit für
einen weiteren interkulturellen und interreligiösen Dialog zur Bereicherung der
ganzen Gemeinschaft.“
Er sei dankbar für die Gelegenheiten dieser Tage, mit
Politikern und Vertretern der Zivilgesellschaft Großbritanniens zusammenzukommen.
„Ich hoffe aufrichtig, daß diese Gelegenheiten dazu beitragen, die ausgezeichneten
Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Vereinigten Königreich weiter zu festigen
und zu vertiefen, besonders in der Zusammenarbeit für internationale Entwicklung,
in der Sorge für die Umwelt und beim Aufbau einer bürgerlichen Gesellschaft mit einem
erneuerten Sinn für gemeinsame Werte und Zielsetzungen.“