Der Vizepräsident der Hindunationalisten-Partei BJP im Bundesstaat Orissa beschuldigt
einen Erzbischof, vor zwei Jahren unter den Auftraggebern des Mordes an einem Hindu-Aktivisten
gewesen zu sein. Orissa war nach dem Mord an Swami Laxmanananda Saraswati vom August
2008 zum Schauplatz schwerer Ausschreitungen gegen Christen geworden. Dabei wurden
neunzig Menschen getötet; 5.000 Menschen mussten aus ihren Häusern und Dörfern fliehen.
In seinem Internet-Blog beschuldigt nun der BJP-Politiker Ashok Sahu neben dem Erzbischof
auch einen katholischen Laien sowie den Leiter einer christlichen NGO, hinter dem
Mord gestanden zu haben. Der Ermordete sei nämlich „das Haupthindernis“ gegen eine
geplante „Welle von Konversionen“ gewesen, so der Politiker. Erzbischof Raphael Cheenath
von Cuttack-Bhubaneswar weist die Behauptung als „große Lüge“ zurück. Die BJP, die
einige Jahre auch auf nationaler Ebene die Regierung stellte, steht den Hindus nahe.