Stichwort: Katholische Kirche in England, Wales und Schottland
Die Geschichte der katholischen Kirche in England und Wales verzeichnet einen historischen
Bruch im 16. Jahrhundert, als sich 1533/34 König Heinrich VIII. von Rom lossagte und
eine "anglikanische" Staatskirche mit sich selbst als Oberhaupt etablierte. Die Katholiken
waren fortan eine zeitweilig verfolgte und verachtete Minderheit, die sich zumeist
aus armen irischen Einwanderern und aus der Arbeiterschicht rekrutierte. Erst 1850
wurde eine katholische Hierarchie mit Bischöfen wiedererrichtet. Zahlen der Bischofskonferenz
von England und Wales sowie der Schottischen Bischofskonferenz zufolge zählt die katholische
Kirche in diesen drei Ländern derzeit rund sechs Millionen Mitglieder. Davon nehmen
1,1 Millionen regelmäßig am Leben der Kirche teil. Dieser Anteil liegt wesentlich
höher als jener der anglikanischen Staatskirche in England. In den drei Ländern gibt
es derzeit 30 Diözesen und rund 3.000 Pfarrkirchen; etwa 4.400 Weltpriester und rund
1.000 Ordenspriester sind im Einsatz. Oberste Würdenträger der Bischofskonferenz von
England und Wales sind der Erzbischof von Westminster, Vincent Nichols, als Vorsitzender
sowie Erzbischof Peter Smith von Cardiff. (kipa 18.09.2010 gs)