2010-09-15 11:19:59

Papst besorgt über Lage in Kaschmir


RealAudioMP3 Wieder Tote bei Unruhen in Kaschmir, immer mehr Instabilität in Pakistan, Demonstrationen in Kabul: Nicht nur Politiker, auch der Papst blickt zur Zeit sorgenvoll nach Zentralasien. Bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch formulierte er einen Friedensappell, der allerdings ziemlich allgemein gehalten war:
 
„Ich folge den Ereignissen dieser Tage in einigen Teilen Indiens, Pakistans und Afghanistans mit Sorge. Ich bete für die Opfer und bitte um den Respekt der Religionsfreiheit. Möge die Logik der Versöhnung und des Friedens über Hass und Gewalt siegen!“
 
Benedikt denkt bei seinem Appell wohl vor allem an die Kaschmir-Region. Dort gab es in den letzten Tagen große Demonstrationen von Separatisten; dabei kamen am Montag 18 Menschen ums Leben. An diesem Mittwoch wurden in Kaschmir drei Menschen getötet. Angeheizt wurden die Proteste auch von der Ankündigung einer Koran-Verbrennung in den USA. Das führt zu islamischem Unmut gegen die christliche Minderheit in Kaschmir.
Erst am Sonntag hat sich der Papst mit dem pakistanischen Minister für Minderheiten getroffen – es ist der Katholik Shahbaz Bhatti. Dieser beteuert im Gespräch mit uns, dass die Gewalt gegen Christen in Pakistan oder Kaschmir nichts mit Religion zu tun habe, sondern einfach kriminell sei. Der erste christliche Minister Pakistans verneint auch kategorisch, dass bei der Verteilung von Fluthilfen Christen in Pakistan derzeit diskriminiert würden. Islamabad tue viel für die Minderheiten:
 
„Ich glaube, das Wichtigste ist es, das Denken und Fühlen der Menschen zu ändern – und in diesem Sinn haben wir eine interreligiöse Kampagne gestartet. Wir versuchen wirklich alles, um die Menschen zu mäßigen, die von Terroristen oder militanten Gruppen beeinflusst werden. Wir haben auch Erfolge, aber der Weg ist noch weit.“
 
Nach Angaben des Ministers hat Benedikt allen, die von der verheerenden Flutkatastrophe betroffen sind, seine Nähe versichert „und bekräftigt, dass alles Mögliche getan werde, um ihnen Hilfe zu bringen“. Aus dem indischen Kaschmir berichtet der Ortsbischof, dass ein großes Polizei-Aufgebot versucht, christliche Kirchen und Schulen zu schützen. Dennoch sei die christliche Minderheit „sehr besorgt“: „Wir fühlen uns unsicher“, so Bischof Celestine Elampassery von Jammu und Srinagar. Von zehn Millionen Einwohnern im indischen Teil Kaschmirs sind 25.000 Christen; darunter sind 15.000 Katholiken.

(rv 15.09.2010 sk)

(rv 15.09.2010 sk)







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