2010-09-14 13:18:48

„Pro-Oriente“-Präsident: „Irinejs beeindruckendes Plädoyer für die Ökumene“


RealAudioMP3 Ein beeindruckendes Plädoyer für die Ökumene und den interreligiösen Dialog – so beschreibt der Präsident der Stiftung „Pro Oriente“, Johann Marte, den Besuch des serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej in Österreich. Die Visite endete an diesem Dienstag. Die zeitweiligen Spannungen mit einzelnen muslimischen Gruppierungen seien eher die Ausnahme, so Marte. Irinej überzeuge durch Offenheit und Dialogbereitschaft:

„Er ist bestimmt kein Hardliner, ganz im Gegenteil: Man lese einmal die Rede, die der Patriarch in der Nationalbibliothek zur Verleihung der Würde des Protektors von 'Pro Oriente' gehalten hat. Ein solches Bekenntnis zur Ökumene habe ich selten aus dem Mund eines Patriarchen gehört.“

Auch im laufenden Richtungsstreit in der serbischen Kirche könne man die Ansprache als „klares Bekenntnis zu einer liberaleren Haltung und zur Offenheit“ werten, so Marte weiter.

Volles Programm
Am Wochenende hatte Patriarch Irinej die Linzer serbische Gemeinde besucht und mit ihr - sowie gemeinsam mit dem katholischen Diözesanbischof Ludwig Schwarz und Altbischof Maximilian Aichern - einen Gottesdienst gefeiert. Im Anschluss hatte er einen Friedhof beim Konzentrationslager Mauthausen besucht, auf dem rund 8.000 Serben beigesetzt sind und eine serbisch-orthodoxe Kapelle gebaut werden soll. Am Sonntag hatte Patriarch Irinej schließlich in Wien in der Auferstehungskirche im Zweiten Wiener Bezirk die Heilige Liturgie gefeiert und am Nachmittag als Gast an der traditionellen „Maria-Namen-Feier“ in der Wiener Stadthalle teilgenommen.

Am Montag traf der Patriarch Kardinal Christoph Schönborn von Wien. Danach kam es zu einer Begegnung mit dem österreichischen Bundespräsidenten; Thema war die Lage der rund 400.000 Serben in Österreich. Konkret sei dabei die Verbesserung der seelsorgerischen Situation der Serben in Österreich angesprochen worden, berichtet Marte. So gebe es die Zusage der Erzdiözese Wien, neben den bestehenden drei serbisch-orthodoxen Kirchen eine vierte Kirche in Wien zur Verfügung zu stellen. Nicht zur Sprache gekommen sei dagegen die Frage nach einem eigenen, in Österreich residierenden serbisch-orthodoxen Bischof sowie die in Kürze zur Abstimmung kommende serbische UNO-Resolution zum Kosovo.

(kap 14.09.2010 pr)








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