Religionsführer in den USA haben die für den neunten Jahrestag der Terroranschläge
von 2001 angekündigte Koran-Verbrennung einstimmig verurteilt. Christliche, muslimische
und jüdische Geistliche zeigten sich tief betroffen über den „fehlenden Respekt gegenüber
einem heiligen Text“ sowie die letzten Ausschreitungen gegen Muslime und ihre Kultstätten
in den USA. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung vom Dienstag hervor, die im Anschluss
an ein interreligiöses Treffen in Washington veröffentlicht wurde. Das Treffen wurde
von der Islamischen Vereinigung Nordamerikas (ISNA) organisiert. Jeder Angriff gegen
die Religion sei ein Angriff auf die Religionsfreiheit, die Teil der amerikanischen
Demokratie sei, so die Religionsvertreter weiter. Unter den Unterzeichnenden sind
der erimitierte Erzbischof von Washington, Kardinal Theodore McCarrick, Michael Kinnamon
vom Nationalen Kirchenrat sowie der Vorsitzende des konservativen Rabbinerrates, Julie
Schonfeld. Auch der Vatikan hatte sich scharf gegen die Aktion ausgesprochen. Jede
Religion mit all ihren heiligen Büchern, Kultorten und Symbolen habe Recht auf Respekt
und Schutz, heißt es in dem Statement des Päpstlichen Dialogrates von Mittwoch. Der
Pastor einer evangelikalen Splittergruppe im US-Bundesstaat Florida will am neunten
Jahrestag der Terroranschläge auf New York von 2001 öffentlich den Koran verbrennen,
um auf die „Gefährlichkeit des Islam“ als einer „Ausgeburt des Bösen“ aufmerksam zu
machen.