Über 77.000 Menschen haben am Samstag in etwa 130 französischen Städten gegen die
Abschiebung von Roma protestiert. Die Veranstalter sprechen von insgesamt 100.000
Teilnehmern an den Kundgebungen. Sie richten sich gegen die neue Linie von Innenminister
Brice Hortefeux, illegale Roma-Siedlungen aufzulösen und die Bewohner in ihre Heimatländer
Rumänien und Bulgarien zurückzuschicken. Zu den Demonstrationen hatten mehr als 50
Organisationen aufgerufen. Sie werfen Präsident Nicolas Sarkozy unter anderem vor,
seine stark gesunkene Popularität zu Lasten der Minderheiten steigern zu wollen. Seit
Jahresbeginn haben die französischen Behörden bereits 8.000 Roma abgeschoben. Auch
Papst Benedikt hat sich von Rom aus besorgt über die Abschiebungen geäußert.