2010-09-05 11:09:30

D: Nachdenken über Mission


RealAudioMP3 Mit missionarischer Seelsorge in Deutschland befassen sich Kirchenvertreter aus dem ganzen Bundesgebiet ab diesem Montag in Erfurt. Die „Katholische Arbeitsstelle für Missionarische Pastoral“ der Bischofskonferenz richtet die Tagung aus. Sie ist seit Januar in Thüringens Landeshauptstadt angesiedelt und damit die erste Arbeitsstelle der Bischofskonferenz in den neuen Bundesländern. Seit über 20 Jahren versucht Erfurts Bischof Joachim Wanke, die Kirchenschwellen für fernstehende Christen, aber auch für konfessionslose Menschen niedriger zu machen.
„Ich gebrauche das Wort missionarisch nicht so gern, weil es heute keinen guten Klang hat, aber in der Sache geht es in der Tat darum, den Menschen, mit denen man zu tun hat, das Evangelium weiterzugeben. Und das soll methodisch und von der instrumentellen Begleitung her durch diese Arbeitsstelle unterstützt werden. Ich freue mich, dass wir in Erfurt noch vor der Weltkirche eine solche Arbeitsstelle eingerichtet haben! Jetzt gibt es ja im Weltmaßstab ein Sekretariat für die Evangelisierung.“

Mitveranstalter der Erfurter Konferenz ist das Bonifatiuswerk, das in einer Minderheitenlage lebende katholische Gemeinden und Einrichtungen unterstützt. Neben Vertretern von Bistümern, Orden und Verbänden wird auch ein Repräsentant der Evangelischen Kirche in Deutschland erwartet. Die Katholische Arbeitstelle soll neue Seelsorgemodelle entwickeln, die Rolle von Religion in der Gesellschaft analysieren und die Internetseelsorge koordinieren. Wanke ist sich sicher, dass Glauben auch für die Menschen von heute attraktiv ist:
„Man kann heute viele Dinge kaufen (wenn man Geld hat), aber man kann sich nicht gelingende Partnerschaften, Beziehungen, Freundschaften kaufen; oder dass man sich auf einen anderen verlassen kann. Diese Erfahrung kann Kirche bieten in ihrer Gemeinschaft, aber auch – das haben wir speziell auch in der DDR-Zeit erfahren – in einem viel tieferen, größeren Sinne: dass man sich auf Gott verlassen kann und bei ihm aufgehoben ist, im Leben und im Sterben.“

Damit diese Botschaft die Menschen von heute wieder erreicht, muss die Kirche ihre Nabelschau beenden und wieder mehr nach vorn schauen statt nach rückwärts. „Was wir aus der Tradition kennen und schätzen“, so Wanke, „muss im Blick auf das Morgen aktualisiert werden“. Das Phänomen Wallfahrten zum Beispiel. Die Leitfrage laute:

„Was trägt heute? Was sind Erfahrungen, die uns die Gegenwart Gottes ein wenig aufleuchten lassen und auch die Bedeutung, die Gott im eigenen Leben haben kann?“

(rv/dbk 05.09.2010 sk)







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