2010-09-02 17:50:35

Peru/D: Priester erhält Aachener Friedenspreis


RealAudioMP3 Marco Arana, katholischer Priester und Menschenrechtler in Peru, hat am Mittwochabend den Aachener Friedenspreis 2010 erhalten. Arana habe sich „als unermüdlicher und hartnäckiger Verfechter der Menschen- und Umweltrechte erwiesen“, sagte die frühere Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Karin Kortmann, in ihrer Laudatio. Sie würdigte Aranas friedlichen und 20 Jahre andauernden Kampf für die Bauern im Nordosten Perus. Deren Existenz sei wegen des gesundheitsschädlichen Abbaus einer Goldmine durch das US-amerikanische Unternehmen „Newmont Mining Corporation“ bedroht.

Arana sagte in seiner Dankesrede, die Erde befinde sich in einer entscheidenden Stunde ihres Überlebens. Das gottgegebene Wohl-Ergehen der Erde werde gefährdet, indem der enorme Konsum der Reichen noch gesteigert werde. Arana kritisierte den Einsatz neuer Technologien, um aus dem Inneren der Anden und dem Amazonasbecken kleine Goldpartikel zu gewinnen. Dazu würden Millionen von Tonnen Cyanidlauge eingesetzt. Zudem schaffe die Regierung Gesetze zur Enteignung der indigenen Bevölkerung. Wer sich dagegen wende, werde als „Ökoterrorist“ kriminalisiert.

2011 will Arana bei den peruanischen Präsidentschaftswahlen kandidieren. Da politische Ämter mit dem Dienst als Priester kirchenrechtlich nicht vereinbar sind, suspendierte Kardinal Juan Luis Cipriani von Lima Arana vom Priesteramt. – Gemeinsam mit dem peruanischen Geistlichen nahm der Duisburger Anti-Rassismus-Verein Phoenix den Aachener Friedenspreis entgegen. Die Auszeichnung wird seit 1988 an Personen und Initiativen verliehen, die sich „von unten“ für Frieden einsetzen. Unter den Preisträgern früherer Jahre war auch Papst Johannes Paul II.

(domradio/kna/rv 02.09.2010 gs)








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