D/Türkei: Kardinal Meisner begrüßt Tarsus-Absichtserklärung
Der Kölner Kardinal
Joachim Meisner begrüßt die neuen Zeichen aus der Türkei für eine dauerhafte Nutzung
der Pauluskirche in Tarsus durch die Christen. Es wäre ein Signal für die ganze Welt,
schreibt der Erzbischof von Köln in einer Mitteilung. Gegenüber unseren Kollegen vom
Kölner domradio äußert Kardinal Meisner aber auch seine Skepsis. „Ich
bin schon mehrfach durch Versprechungen hoher türkischer Autoritäten mit Hoffnung
erfüllt worden, die sich dann als trügerisch erwiesen. Ich bleibe aber bei dem urchristlichen
Grundsatz: „sperare contra spem„, also „gegen die Hoffnung zu hoffen“, auf dass die
mittelalterliche Kirche in Tarsus uns Christen zurückgegeben wird.“
Der
Leiter der obersten türkischen Religionsbehörde Diyanet, Ali Bardakoglu, hatte sich
kürzlich für die Wiedereröffnung der Paulus-Kirche ausgesprochen.
„Nach
den sehr traurigen Nachrichten der letzten Jahre über die Situation der Christen in
der Türkei ist die jüngste Meldung wie ein Silberstreif am Himmel. Es wäre ein Signal
für die ganze Welt! Da Paulus in Tarsus geboren wurde, ist der Ort mit der Person
des Völkerapostels unauflöslich verbunden. Damit würde ein positives Zeichen auch
an unsere Gesellschaft in Deutschland gesendet, wo den türkischstämmigen Mitbürgern
muslimischen Glaubens immer wieder nahegelegt wird, sie mögen sich für dieselben Rechte
der Religionsfreiheit in ihrem Ursprungsland einsetzen, wie sie in Deutschland und
in Europa allgemein gelten.“