Philippinen: „Einsatz der Katholiken ist unabdingbar“
Dass der Einsatz der
Katholiken unabdingbar für eine Lösung der Konflikte zwischen Christen und Muslimen
ist, das gilt nicht nur für die Vereinigten Staaten. Auf den Philippinen stehen die
Religionen ebenso im Konflikt und seien zugleich aufeinander angewiesen. Davon ist
die Vorsitzende der katholischen Laienbewegung „Gemeinschaft und Befreiung – Comunione
e Liberazione“ auf den Philippinen, Maria Lourdes Samson, überzeugt. Anlässlich des
Rimini-Meetings, das an diesem Freitag zu Ende geht, hat sie mit Radio Vatikan über
die Integrationsbemühungen der letzten Zeit gesprochen:
„Die meisten Muslime
haben im krisengeschüttelten Süden unserer Inselgruppe gelebt. In den letzten Jahren
hat die Regierung versucht, sie in der Mitte der Gesellschaft zu integrieren. Das
heißt, sie hat ihnen Möglichkeiten in Städten und in Wirtschaftsgebieten gegeben,
die Möglichkeit, Moscheen zu bauen und in anständigen Häusern zu wohnen, ihnen sehr
viel Unterstützung zugesichert. Leider haben sie immer noch eine Lebensweise, die
sich von allen anderen unterscheidet.“
Die Philippinen sind das einzige
mehrheitlich christliche Land in Asien, immer wieder kam es jedoch zu gewaltsamen
Auseinandersetzungen und Terror zwischen Regierung und islamistischen Bewegungen im
Süden des Archipels. So bedeutend das Engagement der Katholiken ist – angesichts der
aktuellen Lage müsse man auch Selbstkritik üben, meint Maria Samson.
„Vielleicht
sind wir zu nachlässig in unseren Integrationsbemühungen. Die Katholiken haben es
der Regierung überlassen, sich um die Integration zu kümmern. Wir können das Problem
mit den Moslems noch lösen, aber nicht wenn wir es der Regierung allein überlassen,
sondern wenn alle Menschen sich dafür einsetzen.“