2010-08-26 13:29:06

Schwester Andrea: „Mutter Teresa war eine Frau der Tat“


RealAudioMP3 Bedingungsloser und lebenslanger Einsatz für die Armen – so lebte Mutter Teresa von Kalkutta. Ganz Indien und zahllose Christen weltweit feiern an diesem 26. August den 100. Geburtstag der Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin. Die Feiern zum Dienstag begonnenen Gedenkjahr erreichen in Kalkutta an diesem Donnerstag einen ersten Höhepunkt. Die deutsche Schwester Andrea war die erste ausländische Novizin, die 1959 zu Mutter Teresa nach Kalkutta stieß. Im Gespräch mit Radio Vatikan blickt sie zurück:

„Sie war natürlich eine Frau, die aus dem Glauben und dem Gebet lebte, aber im täglichen Leben war sie immer sehr praktisch. Sie war unsere erste Novizinnenmeisterin und hat uns beigebracht, unsere Aufgaben als die letzten Kreuzwegstationen zu sehen: So müsst ihr immer handeln, sagte sie, wenn ihr auch nicht wisst, was ihr tun könnt in einer gewissen Situation – Maria wusste es auch nicht, sie war ihrem Sohn begegnet auf dem Kreuzweg und sie war so hilflos, aber sie war dort! Und so müssen wir auch da sein, einfach da sein.“

Die Missionarin sei selbst immer mit gutem Beispiel vorangegangen, so Schwester Andrea:

„Sie hat selber immer angepackt. Das war für uns alle immer erstaunlich, wenn wir zum Beispiel im Sterbeheim in Kalkutta waren, war sie zum Beispiel immer die erste, die die Toiletten saubermachte. Sie hat sich nie gescheut, solche Sachen zu tun. Und sie hat uns auch geholfen, uns zu überwinden und auch solche Dinge zu tun. Sie war immer sehr mutig dabei – gerade in schwierigen Situationen hat sie immer angepackt.“

In Kalkutta ist für diese Tage ein vielfältiges Kulturprogramm zum Gedenken an die „Mutter der Armen“, wie die Ordensgründerin auch genannt wird, angesetzt. Der feierliche Charakter des Gedenkens sei in Indien besonders wichtig, meint Schwester Andrea:

„So gibt es Aufführungen, die das Leben von Mutter Teresa darstellen in verschiedenen künstlerischen Formen oder es gibt Lieder, Gesänge und Tänze. Drittens ist es in Indien Sitte, am Todestag des Vaters oder eines anderen Angehörigen eine Speisung vorzubereiten, für manchmal bis zu 500 Menschen. Wir haben in etlichen unserer Niederlassungen diese Speisung gehabt, für Bedürftige, Familien, Kranke etc.“

Die Armenspeisungen sind ein wesentlicher Bestandteil der von Mutter Teresa initiierten karitativen Arbeit. Auch ihre Heime für Findelkinder und die Sterbehäuser für todgeweihte Obdachlose machten sie über Indien hinaus bekannt. Die „Schwestern der Nächstenliebe“ sind in Nachfolge der mutigen Missionarin heute weltweit tätig. Am 5. September 1997 starb Mutter Teresa 87-jährig in Kalkutta. Bereits sechs Jahre später, am 19. Oktober 2003, sprach Papst Johannes Paul II. sie selig. Der Heiligsprechungsprozess dauert noch an.

(rv 26.08.2010 pr)








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