Vatikan: Medien voller Vorurteile gegen Benedikt XVI.
Papst Benedikt XVI. ist systematischen Attacken internationaler Medien ausgesetzt.
Das meinen die beiden Vatikan-Journalisten Andrea Tornielli und Paolo Rodari. In einem
an diesem Mittwoch erscheinenden Buch mit dem Titel „Attacco a Ratzinger“ stellen
sie „negative Vorurteile“ gegenüber allem fest, was der Papst tut oder sagt. Seine
Botschaft und seine Initiativen würden dadurch an den Rand gedrängt, so die Analyse
der beiden Vatikan-Kenner. Ein Komplott oder eine einheitliche Regie stehe zwar nicht
dahinter, betonen die Autoren. Allerdings gebe es gemeinsame Interessen von Gruppen
oder Strömungen, die den Papst diskreditieren wollten. Themen des Buches sind unter
anderem die Regensburger Rede, die Zulassung der außerordentlichen Form des Messritus,
der Traditionalistenbischof Richard Williamson und der Missbrauchskandal. Eine weitere
These der Autoren: Der Papst verfüge über gute, enge und loyale Mitarbeiter. Aber
wenn es heikel werde, bleibe Benedikt XVI. oft „objektiv allein“. Es gebe keine Mannschaft,
die dafür sorge, dass bestimmte Probleme nicht entstehen, oder die über effiziente
Reaktionen nachdenke. Die Angriffe kämen meist von außen, mitunter aber auch aus der
Kirche selbst. Ungewollt würden sie dann auch durch ein unzureichendes Krisenmanagement
gefördert. –Tornielli schreibt für die Zeitung „Il Giornale“ und Rodari für „Il Foglio“. (kna
25.08.2010 ord)