Der Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu von Südafrika und Kardinal Wilfrid
Fox Napier haben ihre Landsleute zum Widerstand gegen einen Gesetzesentwurf für die
Medien aufgerufen. Kritiker sagen, das Gesetz komme der Apartheid-Legislation sehr
nahe. Tutu forderte die Südafrikaner auf, für die Pressefreiheit zu kämpfen. Dazu
solle der Schaffensgeist eingebracht werden, der die vergangene Fußballweltmeisterschaft
zum Erfolg gemacht habe. Das sagte der Erzbischof vergangene Woche in einer Ansprache
vor dem Institut für Demokratie in Kapstadt. Die südafrikanische Regierungspartei
ACN plant ein Gesetz zur schärferen Regulierung der Medienarbeit. So soll etwa ein
staatliches Medientribunal eingerichtet werden, um Fehlleistungen der Presse besser
verfolgen zu können. Der Vorsitzende der südafrikanischen Bischofskonferenz Napier
mahnte, die Leute müssten ein extrem kurzes Gedächtnis haben, dass sie nach so viel
Leid im alten Regime heute wieder ein undemokratisches Vorgehen unterstützten.