Papst Benedikt: „Pseudo-Wahrheiten geben dem Menschen keine Ruhe“
Jeder Mensch braucht
in seinem Leben andere Menschen, die ihm nahe sind, Freunde etwa und Familie. Jeder
Mensch braucht aber in seinem Leben auch Begleiter auf dem Glaubensweg. Das betonte
Papst Benedikt XVI. an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz in Castel Gandolfo.
Solche Gefährten könnten beispielsweise geistliche Begleiter, kluge Beichtväter oder
Heilige sein. Alle Katholiken sollten Glaubensvorbilder haben, denen sie sich besonders
nahe fühlen, empfahl Benedikt.
„Mir persönlich ist durch meine Studien
der heilige Augustinus ein ganz persönlicher Freund und Lebensgefährte geworden. Sein
Leben war erfüllt von der Suche nach Wahrheit. Die war nicht leicht zugänglich, er
hat viele Umwege machen müssen, aber er ließ sich nie davon abbringen, zu suchen,
was wirklich wahr ist. Gibt es Gott? Wer ist er? Wo ist er? Diese Suche hat dem heiligen
Augustinus schließlich Sinn und Halt gegeben und ihn zum lebendigen Gott geführt.“
Augustinus'
Erfahrungen als Mensch und Christ seien auch heute noch relevant, in einer Zeit, in
der scheinbar der Relativismus die Wahrheit geworden sei, so Benedikt weiter. Augustinus
habe sich nie mit „Pseudo-Wahrheiten“ zufrieden gegeben. Die Unruhe der Suche habe
sein Leben bestimmt, alles andere habe ihm keine Ruhe gegeben. Zuletzt sei ihm klar
geworden, dass nicht er die Wahrheit findet, sondern dass umgekehrt die Wahrheit,
die er suchte, ihn gefunden hat. „Wir sollten sicher sein, dass unsere Nähe zu solchen
Heiligen uns als Menschen und als Christen wachsen lässt“, so Papst Benedikt. (rv
25.08.2010 ord)