2010-08-24 15:41:20

Vatikan: "Papst fand Worte des Feuers gegen die Täter"


RealAudioMP3 Er habe "Worte des Feuers" gegen die Missbrauchstäter gehabt - das sagte Charles Scicluna, Missbrauchsbeauftragter der vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre über Papst Benedikt. Im Interview mit dem Fernsehsender Fox News sprach Scicluna über die Haltung des Papstes zu den weltweiten Missbrauchs-Skandalen. Inwieweit hat der Papst – eventuell noch als Kardinal - von den Vorkommnissen gewusst, hat er etwas verschwiegen oder war er sogar selbst einmal in einen Fall von sexuellem Missbrauch verwickelt – all das waren Fragen, die die Medienberichte um den Papst gesteuert haben. Scicluna kennt die Debatte seit längerem. So leitete er 2005 die Untersuchungen rund um den Gründer der Legionäre Christi, Pater Marcial Maciel, der sich der Pädophilie schuldig gemacht haben soll. In der gesamten Diskussion um Missbrauch habe der Papst immer eine klare Richtung vorgegeben, sagte Scicluna.

„Wir wissen sehr gut, dass er entschlossen war, ein klares Beispiel und einen hohen Standard in dieser Frage zu setzten. Wer an seinen Absichten zweifelt, soll seinen Brief an die Katholiken in Irland lesen. Es ist ein wunderschöner Brief, geschrieben an eine katholische Gemeinde in einem edlen Land mit großer Tradition, verletzt durch die Sünden einiger ihrer Priester. Der Papst wendet sich an die Opfer, aber auch an die Schuldigen und Sünder und sagt: „Du musst mit Demut deine Schuld zugeben, dich den Konsequenzen stellen und dich läutern, du musst um Vergebung bitten und um die Gnade, ein Leben in Gebet und Läuterung zu führen für das, was du getan hast.“

Die Wunden sind oft tiefer, als man denkt. Das weiß der Priester Charles Scicluna aus persönlichen Kontakten mit den Missbrauchsopfern.

„Manchmal habe ich selbst geweint, denn der Schmerz ist groß, wenn die Personen zu ihrem Trauma zurückkehren. Aber es ist eine wichtige Erfahrung: Diese Menschen müssen von der Kirche gehört werden. Wenn ich mich mit diesen Fällen beschäftige und die Menschen treffe, dann werde ich mir bewusst, dass auch ich ein Priester bin. Ein Priester sollte Trost spenden, und natürlich macht es mich traurig, wenn ich höre, was ein Priester diesen Personen angetan hat. Es ist nicht einfach, für sie noch weniger als für mich, aber es muss gemacht werden, es ist wichtig.“

Dass die Medien ein Geschäft mit Hetz-Kampagnen machen, haben Mitarbeiter der römischen Kurie - und allgemein Priester und katholische Laien - deutlich zu spüren bekommen. Den Attacken auf den Papst schenkt Scicluna allerdings keine Aufmerksamkeit.

„Ich organisiere meinen Tag nicht nach den Schlagzeilen. Wir hatten das Privileg, den Heiligen Vater persönlich kennen zu lernen, als er an diesen Fällen mit uns arbeitete. Und er hatte Worte des Feuers gegen jene, die sich an Jugendlichen vergehen. Und wenn wir uns an seine Worte halten und seiner Lehre gegenüber loyal sind, stehen wir auf einer sehr guten Basis.“

(Fox News 24.08.2010 tb)









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