USA: Moschee-Streit erinnert an Anti-Katholizismus
Ein namhafter US-Theologe sieht eine Parallele zwischen dem Anti-Katholizismus der
Vergangenheit und der Debatte um die geplante Moschee nahe Ground Zero in New York.
Wortgefechte dieser Art seien die heutige Form des Misstrauens gegenüber Einwanderern,
so Chester Gillis, Dekan der Universität Georgetown und Fachmann für interreligiösen
Dialog. Schon immer seien Neulinge in der Gesellschaft Opfer von Missverständnissen
und Fremdenhass gewesen. An den Katholiken habe der Machteinfluss des Vatikans die
übrige Bevölkerung verängstigt. Bei Muslimen sei es die Angst vor Terroristen. Mehr
als 100 Jahre habe es gedauert, bis katholische Einwanderer aus Irland oder Italien
im 19. Jahrhundert in die amerikanische Gesellschaft integriert wurden. Auch bei den
Muslimen werde es seine Zeit brauchen, so die Diagnose des Theologen. (cns 23.08.2010
jv)