2010-08-23 14:01:05

Polen: Präsident fordert politische Zurückhaltung der Kirche


Präsident Bronislaw Komorowski hat den Streit um das Kaczynski-Kreuz als besonders schwierig für die katholische Kirche bezeichnet. Der Konflikt sei politisch riskant für jeden. Aber gerade die Kirche werde auf lange Sicht für die Sache bezahlen müssen. Das sagte Komorowski am Samstag gegenüber der polnischen Zeitschrift Polityka. Die Diskussion solle sich darauf konzentrieren, wie die Probleme freundschaftlich zu lösen seien. Dabei sei die laizistische Staatsform zu bedenken, die auch der Kirche diene. Die Kirche solle sich als Institution vom politischen Geschehen distanzieren, so Präsident Komorowski.
Derweil übt Polens Medien-Ethikrat scharfe Kritik an der Berichterstattung über das Gedenkkreuz. Viele führende Medien des Landes hätten in den vergangenen Wochen versagt und „aus Sensationslust eine ungesunde Atmosphäre geschürt“, rügte das Selbstkontrollgremium der Medien laut polnischen Presseagenturen vom Montag. - Nach dem Flugzeugabsturz von Smolensk hatten erschütterte Mitbürger das fünf Meter hohe Holzkreuz zum Gedenken an den verstorbenen Ex-Präsidenten Lech Kaczynski vor dem Warschauer Präsidentenpalast aufgestellt. Daraufhin war ein heftiger Streit um den Standort des Symbols entbrannt.
(cns 23.08.2010 jv)









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