2010-08-22 10:08:43

Italien: Kirche kritisiert Abschiebepolitik


RealAudioMP3 Italiens Innenminister Roberto Maroni hat mit seiner Forderung nach erweiterten Abschiebemöglichkeiten neue Kritik der Kirche auf sich gezogen. Maroni hatte zuvor das französische Vorgehen bei rumänischen Róm gelobt und verlangt, künftig müssten über „freiwillige Rückführungen“ hinaus auch Abschiebungen von EU-Bürgern ermöglicht werden.
Der Direktor der Fachstelle für Migrationsfragen bei der Italienischen Bischofskonferenz, Giancarlo Perego, sagte gegenüber Radio Vatikan:

„Was haben denn die Abschiebungen de facto gebracht? Nur neue illegale Camps, und die Róm hat man letztlich sich selber überlassen. Diese Praxis hat vor allem die schulische Integration der betroffenen Kinder zunichtegemacht. Die italienische Regierung kann nicht mit Berufung auf Europa eigenmächtig handeln, wo es doch ein Recht auf Bewegungsfreiheit und ein Niederlassungsrecht gibt.“ 
Was heute mit den Róm in Italien und in Frankreich geschieht, könne man wohl kaum als Einwanderungspolitik bezeichnen, so der Vertreter der Bischofskonferenz:

„Wenn man bedenkt, dass in Italien 80 Prozent von ihnen die italienische Staatsbürgerschaft besitzen, dann handelt es sich vielmehr um eine Politik der Diskriminierung gegenüber einer Minderheit, die Opfer des gesellschaftlichen Wandels ist und deren Probleme man nicht in den Griff bekommt.“ 
(rv 22.08.2010 mc)







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