Immer mehr Menschen können oder wollen sich eine würdige Bestattung nicht mehr leisten.
Darauf macht der „Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur“ aufmerksam.
In manchen Großstädten etwa im Ruhrgebiet ordneten die Behörden inzwischen bis zu
zehn Prozent der Beerdigungen an, weil es keine Angehörigen gibt, die das Begräbnis
bezahlen können. In diesem Fall müsse die Stadt die Kosten übernehmen und wähle daher
in vielen Fällen die günstigste Form: die anonyme Feuerbestattung. Der Bundesverband
Deutscher Bestatter schätzt, dass etwa fünf Prozent aller jährlich rund 840.000 Bestattungen
anonym durchgeführt werden. Eine „würdige Beerdigung“ koste zwischen 2.500 und 3.500
Euro, eine anonyme Bestattung sei für unter 1.000 Euro zu haben. In mehreren deutschen
Städten bieten die Kirchen so genannte „Gottesdienste für Unbedachte“ an. Dort wird
derer gedacht, die keine Trauerfeier erhalten und ihre letzte Ruhe anonym gefunden
haben. (idea 20.08.2010 gs)