2010-08-19 14:53:15

Pakistan: „Wir bekommen nicht genug Hilfe“


RealAudioMP3 UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon wird an diesem Donnerstag die Generalversammlung der Vereinten Nationen über die Situation in Pakistan informieren. Er war Anfang der Woche zu einem Besuch in dem von katastrophalen Überschwemmungen heimgesuchten Land. Gleichzeitig gab die UN an diesem Donnerstag bekannt, dass die Anzahl der Obdachlosen in Pakistan nun bereits auf 4 Millionen Menschen gestiegen ist. Eine Fläche so groß wie Italien ist überschwemmt, Hilfe kommt nicht so umfangreich, wie sie gebraucht würde.
Wir haben die Botschafterin Pakistans in Italien, Tasnim Aslam, gefragt, wie die Situation in ihrem Land im Augenblick ist:

„Die Fluten lassen immer noch nicht nach, es regnet immer noch und wir erwarten immer noch mehr Wassermassen. Jeden Tag verschluckt das Wasser neue Städte und Dörfer. Auch wenn die meisten Menschen gerettet wurden, gab es 1.600 Tote. Wir wissen aber nicht genau, wie viele, denn wir wissen nicht, was unter dem Wasser ist. Aber 3.5 Millionen Kinder könnten in der nächsten Zeit an Durchfall und Cholera sterben, wenn die Hilfe sie nicht schnell erreicht – medizinische Hilfe, sauberes Trinkwasser und Nahrungsmittel.“

Mit Blick auf die UN Versammlung an diesem Donnerstag weist Aslam noch einmal auf die Notwendigkeit internationaler Hilfe hin:

„Wir werden noch einmal die Staaten bitten, uns zu helfen, denn kein Land in dieser Welt kann eine Katastrophe dieses Ausmaßes auf sich allein gestellt überwinden. Leider haben wir noch keine angemessene Hilfe bekommen, zumindest nicht aus Europa, Großbritannien hat 42 Millionen Pfund gegeben, aber die übrigen europäischen Länder; einiges an kleineren Hilfen ist eingetroffen, aber nichts, was dem Ausmaß des Desasters entspricht.“

Die Sorge vor allem für die Kinder teilt die katholische Hilfsorganisation Trócaire, Teil des Netzwerkes der Caritas. Paul Healy, Regional Manager für Asien, wirbt Radio Vatikan gegenüber für Verständnis gerade für diesen Teil der Bevölkerung:

„Natürlich sind Kinder und die Alten schutzloser als die Übrigen. Jedes Hilfsprogramm muss so gestaltet sein, dass es die Schwächsten unterstützen kann. Es ist sehr schwer, die Ausmaße dieser Katastrophe überhaupt zu verstehen. Sechs bis acht Millionen Kinder sind betroffen und zwei bis drei Millionen von ihnen sind ernsthaft in Gefahr. Ihre Familien haben alles verloren, ihre Häuser, Vieh, sie haben keine Ort, wo sie hingehen könnten und gehen dahin, wo immer sie ein wenig Schutz finden können.“

Meteorologen können den Opfern keine Hoffnung machen: sie sagen keine Besserung der Wetterlage voraus.
(rv 19.08.2010 ord)







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