Papst Benedikt XVI. hat den Angehörigen des ehemaligen italienischen Staatspräsidenten
Francesco Cossiga sein Beileid ausgesprochen. Der 82-jährige Politiker war am Dienstag
in Rom gestorben. In einem Telegramm an Cossigas Familie würdigte der Papst den Verstorbenen
an diesem Mittwoch „mit Herzlichkeit und Dankbarkeit“ als einen „berühmten Katholiken“
und „Gelehrten des christlichen Rechts und der christlichen Spiritualität“. Cossiga
habe sich stets mit Großherzigkeit für das Gemeinwohl eingesetzt, so Benedikt XVI.
in dem Telegramm. Er schließe den Verstorbenen in sein Gebet ein und segne die Angehörigen.
Auch dem jetzigen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano kondolierte Benedikt
XVI. in einem Telegramm. Er drückte dem Präsidenten und der ganzen Nation sein tiefes
Mitgefühl aus und bete „für den berühmten und vielgeliebten Verstorbenen“, so der
Papst.
Am Tag nach Cossigas Tod betete an diesem Mittwoch auch Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone am Totenbett des ehemaligen Staatspräsidenten und segnete
den Leichnam. Cossiga sei ein „Staatsmann von christlicher Spiritualität “ gewesen,
so Bertone. Er erinnerte an den Satz, mit dem der frühere italienische Staatspräsident
offizielle Briefe unterschrieb: „Gott schütze Italien“. Der Papst habe Cossiga gut
gekannt, meinte Bertone, sie hätten oft miteinander diskutiert und Cossiga sei dem
Papst ein „lieber Freund“ gewesen.
Francesco Cossiga war in den 70er und 80er
Jahren politisch aktiv, als Italien mit Terrorgruppen zu kämpfen hatte. Als sein Parteifreund
Aldo Moro 1978 von den Roten Brigaden entführt und nach wochenlanger Geiselhaft
ermordet wurde, trat er als Innenminister zurück. Kurzzeitig war Cossiga 1979 Regierungschef,
zwischen 1985 und 1992 bekleidete der gebürtige Sarde Amt des Staatspräsidenten. (rv/corriere
della sera 18.08.2010 tb)