Die christlichen Binnenflüchtlinge sind auch in der autonomen Kurdenregion im Nordirak
bedroht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Delegation deutscher und Schweizer evangelischer
Kirchenvertreter, die vor kurzem von einer Visite in der Kurdenregion zurückkehrten.
Auch dort sei die christliche Minderheit radikalen Moslems ein Dorn im Auge, sagte
der Vorsitzenden des Ökumene-Ausschusses in der bayerischen Landessynode, Fritz Schroth
(Bischofsheim/Rhön). Die gute Bildung der Christen, die ihnen Vorteile auf dem Arbeitsmarkt
verschaffe, biete häufig Anlass für Neidkampagnen. Die Haltung vieler unpolitischer
Muslime dagegen sei zweideutig: Einerseits bezeichneten gemäßigte Imame den Islamismus
als ihren größten Feind, andererseits weigerten sie sich aufgrund ihrer muslimischen
Tradition, die einzige Frau der Kirchendelegation mit einem Handschlag zu verabschieden.
- Zehntausende Christen sind in den vergangenen Jahren aus den südlichen Regionen
nach Kurdistan geflohen, nachdem die dortige Regionalregierung den Minderheiten in
ihrer Verfassung kulturelle und administrative Rechte gewährt hatte. (idea 18.08.2010
gs)