Österreich: Caritas entsendet Katastrophenhelfer nach Pakistan
Wegen der Flutkatastrophe
beging Pakistan am Samstag den 63. Jahrestag der Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft
ohne offizielle Feierlichkeiten. Die Zahl der Toten bei der Jahrhundertflut stieg
nach Angaben des Katastrophenschutzes unterdessen auf knapp 1.600. Fast 900.000 Häuser
wurden beschädigt. Nach UNO-Angaben sind etwa zwanzig Millionen Menschen von der Katastrophe
betroffen, davon sechs Millionen Kinder. Meteorologen sagten vereinzelte, teilweise
aber schwere Regenfälle in den kommenden Tagen voraus. Die Caritas Österreich entsendet
nun einen Kastrophenhelfer nach Pakistan. Mehr von Stefan Hauser.
Thomas Preindl
bricht ins pakistanische Katastrophengebiet auf und wird dort das internationale Caritas-Team
bei den Hilfsmaßnahmen unterstützen. Dabei geht es darum möglichst rasch viele Nothilfepakete
mit Lebensmitteln, Wasserreinigungstabletten, Decken, Hygieneartikel zu den Menschen
im Katastrophengebiet zu bringen. Vor allem der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist
wichtig, um lebensgefährliche Krankheiten zu vermeiden.
In Pakistan erwartet
Caritashelfer Thomas Preindl eine schwierige Aufgabe, denn das Wasser hat ganze Landstriche
überschwemmt, Brücken und Straßen vernichtet. Dazu kommt, dass die starken Regenfälle
noch immer nicht aufgehört haben:
„Pakistan hat seit seiner Gründung vor
60 Jahren praktisch mit der größten Katastrophe überhaupt zu kämpfen. Der Unterschied
zu vorhergehenden Krisen ist, das hier das Zentrum des Landes, der Punjab betroffen
ist, während beim Erdbeben 2005 mehr die Peripherie und Randlagen betroffen waren.
Der Kern des Landes ist sehr stark in Mitleidenschaft gezogen, das ist auch deshalb
ein Problem, weil im Punjab die großen Weizenanbaugebiete des Landes sind und mit
schweren Ernteeinbußen zu rechnen ist.“ In Pakistan war der erfahrene Katastrophenhelfer
bereits nach dem Erdbeben im Oktober 2005 im Einsatz. Preindl wird am Montag in Pakistan
ankommen und dann gleich mit den Caritas-Partnern an Ort und Stelle Kontakt aufnehmen:
„Es
gibt immer mehrer Arbeiten zu erledigen. Es geht darum ein Lagebild zu zeichnen. Helfen
kann man immer nur konkret, wenn man auch konkrete Informationen hat. Es gilt parallel
dazu auch die Logistik sicher zu stellen, wie Einkauf und Transport vor Ort. Es geht
auch darum, die Kooperation abzuklären, denn wir sind ein von vielen Hilfsorganisationen,
daher gilt es sich sehr genau abzustimmen. Das Ziel muss immer sein, schnell, effizient
und sehr wirksam Hilfe vor Ort zu bringen. Das treibt uns alle an.“ Caritashelfer
Thomas Preindl wird vorerst im Rahmen einer ersten Abklärung rund zwei Wochen im Katastrophengebiet
sein; dann soll über die weitere Vorgangsweise entschieden werden. Ein "gewisses mulmiges
Gefühl" reist immer bei solchen Einsätzen mit:
„Wenn man gute Informationen
hat, wenn man weiß, das ein Team vor Ort ist, das man in eine bestehende Struktur
eingebunden ist, dann tut man sich da viel leichter. Die Kommunikation funktioniert
hervorragend. Ich denke, da bin ich gut aufgehoben, insofern kann ich das auch einigermaßen
persönlich entspannt angehen.“ (studio omega/rv 15.08.10 sh)