2010-08-15 10:45:00

Österreich: Caritas entsendet Katastrophenhelfer nach Pakistan


RealAudioMP3 Wegen der Flutkatastrophe beging Pakistan am Samstag den 63. Jahrestag der Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft ohne offizielle Feierlichkeiten. Die Zahl der Toten bei der Jahrhundertflut stieg nach Angaben des Katastrophenschutzes unterdessen auf knapp 1.600. Fast 900.000 Häuser wurden beschädigt. Nach UNO-Angaben sind etwa zwanzig Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen, davon sechs Millionen Kinder. Meteorologen sagten vereinzelte, teilweise aber schwere Regenfälle in den kommenden Tagen voraus. Die Caritas Österreich entsendet nun einen Kastrophenhelfer nach Pakistan. Mehr von Stefan Hauser.

Thomas Preindl bricht ins pakistanische Katastrophengebiet auf und wird dort das internationale Caritas-Team bei den Hilfsmaßnahmen unterstützen. Dabei geht es darum möglichst rasch viele Nothilfepakete mit Lebensmitteln, Wasserreinigungstabletten, Decken, Hygieneartikel zu den Menschen im Katastrophengebiet zu bringen. Vor allem der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist wichtig, um lebensgefährliche Krankheiten zu vermeiden.

In Pakistan erwartet Caritashelfer Thomas Preindl eine schwierige Aufgabe, denn das Wasser hat ganze Landstriche überschwemmt, Brücken und Straßen vernichtet. Dazu kommt, dass die starken Regenfälle noch immer nicht aufgehört haben:

„Pakistan hat seit seiner Gründung vor 60 Jahren praktisch mit der größten Katastrophe überhaupt zu kämpfen. Der Unterschied zu vorhergehenden Krisen ist, das hier das Zentrum des Landes, der Punjab betroffen ist, während beim Erdbeben 2005 mehr die Peripherie und Randlagen betroffen waren. Der Kern des Landes ist sehr stark in Mitleidenschaft gezogen, das ist auch deshalb ein Problem, weil im Punjab die großen Weizenanbaugebiete des Landes sind und mit schweren Ernteeinbußen zu rechnen ist.“ 
In Pakistan war der erfahrene Katastrophenhelfer bereits nach dem Erdbeben im Oktober 2005 im Einsatz. Preindl wird am Montag in Pakistan ankommen und dann gleich mit den Caritas-Partnern an Ort und Stelle Kontakt aufnehmen:

„Es gibt immer mehrer Arbeiten zu erledigen. Es geht darum ein Lagebild zu zeichnen. Helfen kann man immer nur konkret, wenn man auch konkrete Informationen hat. Es gilt parallel dazu auch die Logistik sicher zu stellen, wie Einkauf und Transport vor Ort. Es geht auch darum, die Kooperation abzuklären, denn wir sind ein von vielen Hilfsorganisationen, daher gilt es sich sehr genau abzustimmen. Das Ziel muss immer sein, schnell, effizient und sehr wirksam Hilfe vor Ort zu bringen. Das treibt uns alle an.“ 
Caritashelfer Thomas Preindl wird vorerst im Rahmen einer ersten Abklärung rund zwei Wochen im Katastrophengebiet sein; dann soll über die weitere Vorgangsweise entschieden werden. Ein "gewisses mulmiges Gefühl" reist immer bei solchen Einsätzen mit:

„Wenn man gute Informationen hat, wenn man weiß, das ein Team vor Ort ist, das man in eine bestehende Struktur eingebunden ist, dann tut man sich da viel leichter. Die Kommunikation funktioniert hervorragend. Ich denke, da bin ich gut aufgehoben, insofern kann ich das auch einigermaßen persönlich entspannt angehen.“
(studio omega/rv 15.08.10 sh)
 







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