2010-08-15 12:03:20

Ägypten/Israel: Flüchtlinge erschossen


In der Nähe der israelischen Grenze haben auf der ägyptischen Halbinsel Sinai Schlepper acht afrikanische Flüchtlinge erschossen. Zuvor waren sie mit ihnen in Streit geraten, weil sie den Preis für den Menschenschmuggel erhöhen wollten. Viele Afrikaner versuchen, illegal von Ägypten aus nach Israel zu kommen; dabei verlassen sie sich auf Menschenschmuggler, die häufig Beduinen sind. Immer wieder werden Flüchtlinge beim Grenzübertritt von ägyptischen Grenzsoldaten erschossen. - Die Schüsse vom Sinai platzen in eine heftige israelische Debatte über vierhundert Kinder von illegalen Einwanderern. Sie sollen mitsamt ihren Eltern in den nächsten Wochen in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden. Ein Kompromiss sieht vor, dass achthundert weitere Kinder in Israel bleiben dürfen, weil sie schon seit fünf Jahren im Land sind, hebräisch sprechen und zur Schule gehen. Innenminister Eli Yishai, der orthodoxer Jude ist und der Shas-Partei angehört, sieht in nicht-jüdischen Arbeitsmigranten in Israel eine Gefahr „für das zionistische Unternehmen“; für einen Verbleib auch der vierhundert Kinder, denen die Rückführung droht, hat sich hingegen auch die Frau von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Sara, eingesetzt.
(reuter 15.08.2010 sk)







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