Am 20. August 1940,
mitten in Zweiten Weltkrieg, kam Frère Roger alleine in das Dorf Taizé. Er hatte vor,
eine Gemeinschaft von Brüdern zu gründen. Am 16. August 2005 starb er durch die krankhafte
Tat einer jungen Frau während des Abendgebets – umgeben von seiner Ökumenischen Gemeinschaft.
Da dem Gründer nie daran gelegen war, dass in den Kirchen viele Worte gemacht werden,
beging die „Communauté de Taizé“ diesen zweifachen Jahrestag – 70 Jahre Gründung und
Frère Rogers fünfter Sterbetag – am Samstagabend nur mit einem einfachen Zeichen:
einem Pilgerweg. Die Brüder versammelten sich mit etwa 5.000 Gästen auf einer Wiese
am Dorfrand und feierten dort den ersten Teil des Abendgebets; ein junger Italiener
wurde dabei in die Communauté aufgenommen. Anschließend zogen die Brüder und die anwesenden
Jugendlichen aus siebzig Nationen zum Grab von Frère Roger. Danach fand in der Kirche
der Versöhnung der zweite Teil des Abendgebets statt. „Lass uns alle aus ganzem Herzen
weiterführen, was Frère Roger begonnen hat“, meinte der jetzige Leiter der Gemeinschaft,
Frère Alois, in einem Gebet. Frage des Kölner Domradios an Frère Alois: Was war aus
seiner Sicht die bleibende Botschaft von Frère Roger?
„In den letzten Jahren
hat er oft nur einzelne Worte wiederholt; und ein Wort, das immer wiederkam, hieß
„Vertrauen“. Wage Vertrauen in Gott – das ist sein bleibendes Vermächtnis an uns;
das versuchen die Brüder zu leben, in Gemeinschaft mit vielen, die über die Erde verstreut
mit uns verbunden sind.“