2010-08-13 12:34:10

Malaysia: Islamische Währung


Im Bundesstaat Kelantan gibt es seit Donnerstag zwei Währungen: Dort ist nämlich jetzt der islamische Dinar als Parallelwährung zur Landeswährung Ringgit anerkannt. Ausser einer Goldmünze sollen laut Medienberichten auch Silberlinge in Umlauf gebracht werden. Beamte des Bundesstaats sollen nach einer Einführungsphase 25 Prozent ihres Gehaltes in der neuen Währung ausgezahlt bekommen. Die Einführung der islamischen Nebenwährung bedeutet eine Weltpremiere. Die beiden Münzen stehen vor allem bei konservativen Muslimen hoch im Kurs, weil sie durch ihren Materialwert gedeckt sind und damit angeblich unabhängig vom westlichen Zinssystem verwendet werden können, das nach islamischem Scharia-Recht als unrein gilt. Bislang kam der Dinar nur bei Transaktionen im Internet zum Einsatz oder wurde als Medaille gehandelt. Die malaysische Zentralbank hat gegen die Initiative in Kelantan protestiert: Der Ringgit bleibe „die einzige legale Währung für das Bezahlen von Gütern und Dienstleistungen in Malaysia“, so die Zentralbanker in einem Statement an diesem Freitag. Streng gläubige Muslime in Malaysia bezeichnen die Einführung der neuen Währung als „historischen Moment, der den Beginn des Aufstiegs des Islam und des Niedergangs des Kapitalismus“ markiere. Der im Osten Malaysias gelegene Bundesstaat Kelantan wird seit 1990 von der islamischen Partei PAS regiert und gilt als der konservativste der dreizehn malaysischen Bundesstaaten. Landesweit gehören knapp 60 Prozent der Malaysier dem Islam an.
(kipa/ap 13.08.2010)







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