Etwa drei Millionen Menschen rufen an normalen Tagen die vatikanische Internetseite
vatican.va auf. Das sagt der Internetbeauftragte des Heiligen Stuhls, der argentinische
Geistliche Lucio Adrian Ruiz, in einem Gespräch mit der Vatikanzeitung „Osservatore
Romano“. Allerdings seien damit alle „Kontakte“ gemeint; die wirkliche Zahl der Nutzer
läge womöglich niedriger, weil sicher einige die Seite mehrmals am Tag aufriefen.
Die Internet-Surfer kämen vor allem aus den USA, Italien, Spanien, Deutschland und
Brasilien, gefolgt von Südkorea, Mexiko, Kanada, Frankreich und China. Das größte
Interesse erführten die Informationen über das Pontifikat von Papst Benedikt XVI..
Der Internetfachmann räumte ein, dass es mehrere ernsthafte Hacker-Angriffe auf die
Vatikanseite in den letzten Jahren gegeben habe; der Vatikan habe aber „eine gute
Beziehung zu Interpol“, und auch der italienische Geheimdienst helfe mit beim „Schutz
unserer Systeme“. kündigte an, dass der Onlineauftritt des Vatikans künftig möglicherweise
auch in arabischer und russischer Sprache verfügbar sein soll. Es gebe gegenwärtig
Planungen für eine solche Erweiterung des Sprachenangebotes, so Ruiz; allerdings sei
„das Personal, das zur Verfügung steht, nur begrenzt“. Bislang ist die Vatikanseite
in acht Sprachen, unter anderem auch deutsch, verfügbar, zuletzt war chinesisch hinzugekommen.
Gegenwärtig arbeite man an einer umfassenden Neugestaltung des Onlineangebotes, sagte
Ruiz; so sollten bald auch alle diplomatischen Interventionen des Vatikans auf der
Homepage zu finden sein. Seine erste offizielle Internetseite stellte der Vatikan
1995 vor: Sie enthielt die Weihnachtsbotschaft des damaligen Papstes Johannes Paul
II. Die eigentliche Gründung der Homepage vatican.va erfolgte dann zu Ostern 1997.