2010-08-10 11:33:07

Japan: 65 Jahre nach der Bombe


RealAudioMP3 Mit der Explosion der Atombomben in Hiroshima und Nagasaki begann ein neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte: Ab August 1945 hatte der Mensch eine Waffe von nie gesehener Zerstörungskraft in der Hand, eine Waffe, die in Sekundenbruchteilen Menschen, Gebäude, ganze Landstriche pulverisiert. Am Montag jährte sich der Bombenabwurf über der nordjapanischen Stadt Nagasaki zum 65. Mal. Zur Gedenkfeier im Friedenspark der Stadt kamen 6.000 Menschen aus 32 Ländern zusammen, unter ihnen auch Vertreter aus Frankreich, Großbritannien, Russland und Pakistan. Einer fehlte im Konzert der Atommächte – die USA. Sie hatten nur nach Hiroshima, Abwurfort der ersten Bombe, einen Vertreter geschickt. Gemeinsam mit den Bürgermeistern von Hiroshima und Nagasaki spielt die katholische Kirche Japans eine wichtige Rolle im Einsatz gegen die atomare Bedrohung. Wir haben mit Mitsuaki Takami gesprochen, dem Erzbischof von Nagasaki.

„Wir beten für die Opfer der Bombe und bestehen darauf, dass es nie wieder Krieg gibt, keine Gewalt - und dass alles für den Frieden getan wird.“ 
Im April hat Erzbischof Takami mit einer Pilgerfahrt für den Frieden begonnen. Mit ihm reiste die Madonnenstatue, die in der Kathedrale von Urakami die Bombenexplosion überstand und seitdem Mahnmal gegen den atomaren Schrecken ist. Als Zeichen des Friedens kam Erzbischof Takami mit der Marienstatue in die USA, zur UNO und schließlich nach Rom. Trotz allem: Die internationalen Bemühungen um Abrüstung schreiten nicht im gewünschten Maß voran, beklagt der Erzbischof. Selbst die japanische Regierung verhalte sich oftmals zweideutig, was die Absage an Atomwaffen angehe:

„Alle großen Länder besitzen Atomwaffen und wollen sie nicht mehr aufgeben. Sie sagen, dass sie sie brauchen, um den Frieden zu sichern. Ich verstehe diese Logik nicht! Wir müssen etwas tun.“

(rv 10.08.2010 tb)







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