Vatikan: Erzbischof verurteilt Mord an Ärzten in Afghanistan
Kurienerzbischof Rino Fisichella hat die Ermordung von acht ausländischen Ärzten in
Afghanistan durch die Taliban als gezielte Gewalttat gegen Christen verurteilt. In
diesen Morden komme die gleiche „Ideologie“ der Ablehnung alles Fremden zum Ausdruck,
die auch zu einer Sprengung der Buddha-Statuen von Bamiyan im März 2001 durch die
Taliban geführt habe. Die am Wochenende im Nordosten Afghanistans überfallenen Mediziner
seien getötet worden, weil sie Christen seien, sagte der Präsident des neuerrichteten
Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung in einem Interview mit der Mailänder
Tageszeitung „Corriere della Sera“. Diese „Hinrichtung“ sei mit politischen Motiven
verschleiert worden. Zugleich hob Fisichella aber hervor, dass der Dialog zwischen
Islam und Christentum fortgesetzt werden müsse. Religiöse Überzeugungen dürften nicht
zur Rechtfertigung von Gewalttaten dienen. Die Kirche setze deshalb weiterhin auf
die Kraft der Vernunft, um ein Gespräch zwischen den Religionen zu fördern. Dieses
müsse auf gegenseitigem Respekt und einer vertieften Kenntnis der jeweils anderen
Religion gründen. Die getöteten Ärzte waren Mitglieder eines Teams zur Behandlung
von Augenschäden der „International Assistance Mission“ (IAM); diesse ist ein internationaler
Partner der christlichen „Christoffel-Blindenmission Deutschland“ (CBM). (kipa
09.08.2010 sk)