Das Hochwasser in
Pakistan zeitigt immer dramatischere Folgen. Nach offiziellen Schätzungen sind an
die 15 Millionen Pakistaner vom Hochwasser betroffen, etwa 1.600 Menschen kamen bisher
ums Leben. Im Nachbarland Indien wurden nach einer Sturzflut laut Behördenangaben
noch 500 Menschen vermisst. Während Millionen leiden setzt der pakistanische Präsident
Asif Ali Zardari unterdessen ungeachtet scharfer Kritik seine Europa-Reise fort.
Bischof
Andrew Francis berichtet gegenüber Radio Horeb über die dramatische Situation in der
pakistanischen Diözese Multan. Hier sind mehr als 11.000 Dörfer vom Hochwasser betroffen,
720 Tote gibt es zu beklagen und 11.000 Menschen sind verletzt. Die Diözese Multan
liegt im armen Bundesstaat Punjab. In 19 Pfarreien leben 105.000 Katholiken. „Diese
Flutkatastrophe ist die schlimmste seit 110 Jahren. Wir waren alle überrascht, denn
bei uns im südlichen Punjab regnet es fast nie. Und jetzt ist es ganz anders. Es hört
nicht mehr zu regnen auf. Wir haben keinen Strom, die Telefonleitungen sind zusammengebrochen,
einzig Handys funktionieren.“ In dieser Notsituation stellt die katholische
Kirche im Punjab eine wichtige Hilfe dar, unterstreicht Bischof Andrew Francis:
„Unsere
jungen freiwilligen Helfer, als auch die Leute der Caritas, sind permanent im Einsatz,
um den notleidenden Menschen zu helfen. In allen sieben Distrikten unserer Diözese
sorgen wir für medizinische Hilfe. Was wir dringend benötigen, sind Nahrungsmittel,
Unterkünfte und Medikamente.“ Besonders die Not der Frauen, Kinder und alten
Menschen bedrückt den Bischof sehr:
„Ich kann unter einem Dach schlafen,
aber Tausende können das nicht. Eine große Gefahr neben dem ganzen Leid stellen auch
agressive Schlangen dar, die die Menschen beißen. An vielen Orten haben wir unsere
Kirchen und unsere Schulgebäude zur Verfügung gestellt, um die Leute zu evakuieren.
Wir kümmern uns um jeden, wir unterscheiden nicht zwischen Katholiken, Muslimen oder
Sikkhs.“ (radio horeb/rv 09.08.10 sh)