Wie aus dem Irak setzt sich nun auch aus Pakistan ein Exodus von Christen im Gang,
die vor islamischen Fundamentalisten das Feld räumen. Das sagt der Erzbischof von
Lahore, Lawrence Saldanha. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur asca verwies der
Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz auf den Mord an zwei christlichen
Brüdern am 19. August in Faisalabad – letztes Glied in einer langen Kette von Morden
und Schikanen, die mit dem umstrittenen Blasphemiegesetz in Pakistan zu tun haben.
Dieses Gesetz stellt die Beleidigung des Korans oder Mohammeds unter Strafe, wird
aber von Fundamentalisten oft instrumentalisiert, um Christen in Schwierigkeiten zu
bringen. Der Erzbischof wörtlich: „Die Christen fangen an, das Land zu verlassen;
viele haben es schon getan, vor allem die besser Ausgebildeten. Sobald sie eine Möglichkeit
dazu haben, gehen sie ins Ausland.“ Für Pakistans Kirche sei es „besonders schlimm,
dass wir gerade die Besten verlieren“. Es sei schon fast nicht mehr möglich, „einen
gut ausgebildeten Laien zu finden, der eine verantwortliche Aufgabe im Bistum auf
sich nimmt“. Die Regierung tue nichts für die Sicherheit der nur zwei Millionen Christen
im Land. (asca 09.08.2010 sk)