Der Nuntius in Port-au-Prince, Erzbischof Bernardito Auza, bittet die Helfer des Wiederaufbaus
in Haiti um mehr Geduld. Bei einem Deutschlandbesuch sagte Auza, dass die Lage in
seinem Land nach wie vor chaotisch sei. Vor allem in der Hauptstadt sei die Infrastruktur
nach wie vor zerstört, die Verwaltung funktioniere nicht und vieles komme auch nach
Monaten nicht voran. Das Erdbeben habe eines der ärmsten Länder der westlichen Hemisphäre
getroffen, das ohnehin über eine äußerst dürftige Infrastruktur verfügt habe. Die
Kirche stehe immer noch vor gewaltigen Aufgaben, erlebe aber auch eine beispiellose
Solidarität. Die Menschen seien traumatisiert, die Gemeinden zerstreut und mehr als
die Hälfte der Kirchen zerstört. Oberste Priorität habe daher der Wiederaufbau von
Gemeinden, Schulen und Kirchen sowie der Seminare, Noviziate und der karitativen Einrichtungen.
Die schulische und religiöse Bildung sei für die Kirche von großer Bedeutung, zumal
sie mehr als die Hälfte der Schulen des Landes stelle.