Der Umgang mit gewaltbelasteter Vergangenheit steht im Mittelpunkt einer Tagung der
Maximilian-Kolbe-Stiftung. Kirchenvertreter aus mehreren europäischen Ländern kommen
dazu ab Dienstag, 10. August, im polnischen Oswiecim zusammen. Exemplarisch für den
Umgang mit Gewalterfahrungen allgemein soll dabei die Auseinandersetzung mit Auschwitz
thematisiert werden.Europa sei durch die Gewalterfahrungen des 20. Jahrhunderts nach
wie vor geprägt und verletzt, erläuterte der Vorsitzende der Stiftung, Jörg Lüer.
Dabei komme der Leiderfahrung von Auschwitz zentrale Bedeutung zu. Die Unterschiede
der Gesellschaften in Europa im Umgang mit solchen Erfahrungen sei Ausdruck dieser
Geschichte. Zugleich bedeute sie eine grosse Herausforderung für das gegenseitige
Verständnis. Wie die Maximilian-Kolbe-Stiftung im Vorfeld in Berlin ankündigte, nehmen
an dem fünftägigen Workshop unter anderen der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und
der Bischof von Tarnow (Polen), Wiktor Skworc, teil. Eine Reihe von Teilnehmern kommt
aus Bosnien-Herzegowina, Albanien, der Ukraine und Irland. - Die „Maximilian-Kolbe-Stiftung
für Werke der Versöhnung aus der Kraft der Erinnerung“ wurde 2007 von deutschen und
polnischen Katholiken mit Unterstützung der Bischofskonferenzen beider Länder gegründet.
Sie will nach eigenen Angaben Versöhnungsarbeit zwischen und innerhalb der europäischen
Nationen leisten.