2010-08-08 13:59:09

Nepal: Bischof befürchtet Chaos


RealAudioMP3 Erneut ist in Nepal die Wahl eines neuen Regierungschefs gescheitert. Der frühere Regierungschef Pushpa Kamal Dahal von den Maoisten verfehlte auch im vierten Wahlgang deutlich die notwendige Mehrheit. Beobachter befürchten durch das Machtvakuum eine weitere Destabilisierung des Landes. Im Interview mit uns äußert der Apostolische Vikar von Neapel, Bischof Anthony Francis Sharma SJ, seine Besorgnis:

„Die Menschen sterben, weil sie nichts zu essen haben, aber die Minister haben keine Zeit dafür, sie wollen nur ihren Ministersessel behalten, und das ist sehr ärgerlich. Wie lange soll das noch weitergehen?“ 
Der Missionsbischof fürchtet zerstörerische Folgen für die Zivilgesellschaft

„In manchen Gegenden im Westen des Landes haben die Menschen noch nicht einmal Heu, um ihre Tiere zu füttern. Viele sind Kriegsflüchtlinge, die immer noch in Zelten leben. Immer mehr strömen nach Kathmandu in der Hoffnung, irgendeine Art von Arbeit zu finden. Es wird immer schlimmer, Entführungen, Raub und Plünderungen sind an der Tagesordnung. Es gibt keine Kontrolle mehr. Überall werden Menschen ermordet.“ 
Zwar sind die Maoisten die stärkste Partei in dem Land, aber die Bevölkerung glaubt, so der Bischof, nicht, dass sie wirklich an einer Lösung der Probleme interessiert sind:

„Die Regierung hört nicht auf die Reformvorschläge, es müssen Friedenstruupen in das Land, es braucht eine Verfassung. Aber keiner geht das an.“ 
Eine neue Abstimmungsrunde ist für den 18. August angesetzt worden.

(rv 08.08.2010 mc)







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