Inmitten diplomatischer Spannungen mit Venezulea tritt Kolumbiens neuer Staatschef
Juan Manuel Santos an diesem Samstag sein Amt an. Venezuelas Staatschef Hugo Chavez
hatte vergangene Woche die Verlegung von Truppen an die Grenze zu Kolumbien angeordnet;
zuvor hatte er die diplomatischen Beziehungen zu Bogota abgebrochen. Damit reagierte
Chavez auf Kolumbiens Vorwurf, es hielten sich 1.500 kolumbianische Rebellen in Venezuela
auf. Der venezolanische Bischof Ramiro Diaz Sanchez bestätigte indirekt die Anwesenheit
kolumbianischer Rebellen in Venezuela. In einem Interview mit dem regierungskritischen
Sender „Globovision“ sagte Diaz am Donnerstag, er habe von Anwohnern der Südspitze
des Maracaibo-Sees zahlreiche Berichte erhalten, dass sich dort Guerillakämpfer aufhielten.
Die Menschen seien besorgt, weil es immer mehr Entführungen, Gewalt und Schutzgelderpressungen
gebe. Diese Hinweise gebe es bereits seit längerer Zeit. Diaz ist Vikar des Apostolischen
Vikariates Machiques; er fordert die Regierungen Kolumbiens und Venezuelas zum Dialog
auf. Die diplomatische Krise zwischen den beiden Ländern hatte sich vor einigen Wochen
zugespitzt. Damals legte Kolumbien angebliche Beweise vor, dass die international
als Terrororganisation eingestufte Rebellenorganisation FARC in Venezuela präsent
und geduldet sei. Die venezolanische Führung bezeichnete diese Dokumente als Fälschungen
und brach die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien ab. (reuters/kna/rv 07.08.10
sh)