In Italien leben schätzungsweise 200 Einsiedler, darunter viele Frauen. Diese Zahl
nannte in der Tageszeitung „Avvenire" am Freitag der Soziologe Isacco Turina, der
an der Universität Bologna eine Untersuchung über die „neue Eremiten“ durchgeführt
hat. Besonders verbreitet ist dieses Leben in Zurückgezogenheit in den Diözesen Padua,
Brescia und Fiesole. Laut dem Soziologen handelt es sich bei den Einsiedlern oft um
Priester, Missionare oder Ordensleute, die sich im Alter zwischen 30 und 50 Jahren
zu einem Leben in der Einsamkeit entschlossen und in leerstehenden Gebäuden oder antiken
Mönchsklausen niedergelassen haben. Häufiger als vermutet gebe es auch „Grossstadt-Eremiten“,
die mitten in modernen Metropolen ein Leben mit bewusst eingeschränkten Aussenbeziehungen
führten, so Turina.