Zehntausende von jungen
Leuten aus ganz Europa nehmen in diesen Stunden in Santiago de Compostela an einem
Jugendfestival teil. Im „Heiligen Jahr“ des Wallfahrtsortes, der das Ziel des jahrhundertealten
Jakobsweges ist, kommt auch eine nationale spanische Jugendwallfahrt hier zu ihrem
Höhepunkt. In dem galizischen Städtchen wird das Grab des Apostels Jakobus verehrt;
auch das „Kreuz der Weltjugendtage“ befindet sich zur Zeit in Santiago.
„Die
Hoffnung hat zwei Söhne“ – so zitierte der Erzbischof von Santiago, Julian Barrio
Barrio, am Donnerstag abend den heiligen Augustinus. „Einer heißt Ärger, der andere
Einsatz. Ärger, wenn man sieht, wie die Dinge stehen; Einsatz, damit das nicht so
bleibt. Haltet daher eure christliche Identität in der Gesellschaft am Leben! Ihr
sollt euch als Christen nicht verstecken, als ob man sich dafür schämen müsste. Der
Wandel in der Gesellschaft setzt einen Wandel bei uns selbst voraus... In einer Zeit
ethischer und moralischer Verwirrung sollt ihr starke Zeugen Jesu sein – wie Jakobus,
der sogar mit seinem Blut Zeugnis abgelegt hat.“
Im November wird auch
Papst Benedikt XVI. als Pilger nach Santiago de Compostela kommen. Die spanische Kirche
erhofft sich davon neuen Schwung, um in der zunehmend säkularisierten Gesellschaft
nicht noch mehr an den Rand zu geraten.