Erzbischof Zollitsch beeindruckt von „Mini“-Wallfahrt
Die internationale
Ministrantenwallfahrt hat die vergangenen Tage Rom und den Vatikan geprägt. Bis morgen
absolvieren die Teilnehmer aus den einzelnen Nationen noch spezielle Besuchsprogramme,
darunter die Katakomben, das Kolosseum und natürlich den Petersdom. Aus 26 Diözesen
sind allein aus Deutschland 45.000 Ministranten und Ministrantinnen der Einladung
an den Tiber gefolgt. Zahlreiche Bischöfe begleiten die Jugendlichen - auch der Freiburger
Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch. Seine
Bilanz fällt der „Mini“-Wallfahrt fällt sehr positiv aus. Hören Sie mehr von Stefan
Hauser:
11.000 Ministranten und Ministrantinnen begleitete Erzbischof Zollitsch
aus seinem Erzistum nach Rom, dabei hätten sich noch mehr für eine Reise in die Ewige
Stadt interessiert. Doch organisatorisch war bei dieser Zahl Schluß. Der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz freut sich über das Interesse der „Minis“ an Rom und
am Ministrieren:
„Es ist offenbar eine Tätigkeit, die die jungen Menschen
heranführt an den Umgang mit Menschen, die hinführt zu Gott, ihnen aber auch hilft,
für andere tätig zu sein, sich zu engagieren. Das ist für mich das Schöne dabei. Viele
unserer Ministrantinnen und Ministranten sind nicht nur zum Dienst im Gottesdienst
der Kirche da, sie übernehmen auch Aufgaben als Gruppenleiter, sie übernehmen Aufgaben
im sozialen Bereich, viele werden später ein Soziales Jahr machen und sich dann auch
in der Öffentlichkeit engagieren. Das ist für mich zugleich ein Dienst an den jungen
Menschen, ein Dienst an unserer Gesellschaft und an unserer Kirche.“
Unter
dem Missbrauchsskandal habe die Kirche in den letzten Monaten viel leiden müssen.
Daher kann dieses aktive Zeichen des Engagements der Kinder und Jugendlichen im Ministrantendienst
nicht genügend gewürdigt werden, findet Erzbischof Zollitsch:
„Ich sehe
darin ein Zeichen, dass junge Menschen, auch wenn sie Schwierigkeiten spüren, bereit
sind sich für die Kirche zu engagieren. Es ist sicher keine Werbungsveranstaltung
für den Priesterberuf: Es ist eine Aktion, eine Wallfahrt, wo die jungen Menschen
auf dem Weg zur Kirche erleben, dass sie nicht allein sind. Selbstverständlich kommt
ein größerer Teil derer, die sich auf den Weg zum Priesterberuf machen, aus der Ministrantenarbeit...“
Die
Tatsache, dass im Ministrantendienst das Verhältnis Jungen zu Mädchen ausgewogen ist,
zeigt auch die Wichtigkeit des Dienstes von Mädchen im Gottesdienst, so der Vorsitzende
der Bischofskonferenz:
„Als die Frage kam, habe ich immer gesagt: Das ist
kein theologisches Problem, das ist ein pastorales Problem, ob ich Buben und Mädchen
ministrieren lasse. Bei uns gibt es Gleichberechtigung; wir haben ungefähr gleich
viele Mädchen wie Buben im Ministrantendienst, das ist schön. Ja, unsere Kirche wird
sehr stark getragen vom Engagement, vom Dienst der Frauen. Wir haben bei der jüngsten
Pfarrgemeinderatswahl festgestellt, das etwa die Hälfte der Mitglieder Frauen, die
andere Hälfte Männer sind - und das ist für mich ein guter Proporz. Ich bin dankbar,
das wir die Mädchen haben! Ich hoffe, dass es uns gelingt zu zeigen, wie sehr der
profilierte Dienst der Frauen in unserer Kirche geschätzt wird. Dabei denke ich auch
an Pastoral- und Gemeindereferentinnen, das sind wirklich engagierte Frauen, die sich
bei uns einsetzen, und das ist für mich ein Zeichen, dass die Kirche von der ganzen
Breite des Volkes Gottes mitgetragen wird.“