2010-08-02 13:42:21

BDKJ: „Kirche soll Dialog fördern“


RealAudioMP3 Der Vatikan trifft in diesen Tagen tausende Jugendliche anlässlich der Ministrantenwallfahrt. Ein guter Augenblick für die Kirche, den Dialog zwischen der Jugend und den Kirchenverantwortlichen zu fördern. Das meint der Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend – kurz BDKJ – im Gespräch mit Radio Vatikan. Simon Rapp nimmt nicht offiziell an dem Ministrantentreffen teil, doch es sei eine Besonderheit, dass so viele Jugendliche sich zusammentreffen. Deshalb wollte er auch dabei sein.

„Die große Frage, die sich im Moment für viele ergibt, ist die Frage des Dialogs und zwar innerhalb der Kirche. Man merkt, dass junge Menschen Anfragen an die Kirche haben. Sie wünschen sich manche Veränderungen. Sie haben Fragen, warum ist das eine so und das andere andersrum. Viele Fragen liegen seit Jahrzehnten brach. Sie wurden nicht so beantwortet, wie es sich viele jungen Menschen wünschen würde. Hier einen neuen Dialog anzugehen innerhalb von Kirche und diese Fragen angstfrei und offen zu diskutieren, das ist ein ganz großer Wunsch bei vielen jungen Menschen in unserer Kirche, die sich hier engagieren und einbringen. Sie möchten sehen, dass diese Fragen dann auch ernst und wahrgenommen werden.“

Dirk Tänzler, der seinen Kollegen Rapp in Rom begleitet, ist der Vorsitzende des BDKJ. Sein Hinweis an den Vatikan lautet:

„Wir müssen miteinander reden. Und zwar nicht mit vorgefertigten Antworten. Zu miteinander Reden gehört v.a. aufeinander zuhören. Gerade die zurückliegenden Monate haben eine große Vertrauenskrise auch in der katholischen Jugendarbeit hervorgebracht. Natürlich kennt man immer noch Personen in der Kirche, die man selbst vertrauen kann. Doch die Institution Kirche ist angefragt. Da glaube ich, könnte hier aus Rom deutliche Signale kommen, die sagen: Ja, wir wollen mit euch Jugendliche in einem Dialog treten; wir wollen nicht nur von der Kanzel herab unsere Botschaft verkünden, sondern wir wollen den Dialog mit euch erleben und erfahren.“

Stichworte wie „Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche“ haben die Jugendarbeit in den vergangnen Monaten sicher beeinflusst, so Bundespräses Rapp.

„Und das merken wir gerade in diesen Wochen, in der viele Tausend Jugendliche unterwegs sind und mit katholischen Jugendverbänden in Ferien sind. Ich denke hierbei auch die Ministrantenwallfahrt. Diese Frage ist sehr präsent: Können wir unsere Jugendliche da mitlassen? Was passiert dort? Aber ich denke, dass gerade die Jugendarbeit in Deutschland es in den letzten Monaten geschafft hat, eine gewisse Offenheit für dieses Thema zu zeigen. Vor allem kam die Botschaft, dass dieses Thema in unseren Kreisen seit vielen Jahren präsent ist. Deshalb kam man mit gutem Gewissen sagen, dass unsere Fahrten mit Jugendlichen sicher sind. Sie können bei uns eine gute Freizeit miterleben, die diesen Jugendlichen auch in ihrer Persönlichkeit und Erholungswert sowie Glauben stärken kann.“

(rv 02.08.2010 mg)







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