Benedikt XVI. hat die UN-Konvention zum Verbot von Streu- und Splitterbomben gewürdigt,
die an diesem Sonntag in Kraft tritt. Beim Angelusgebet in Castelgandolfo forderte
er alle Staaten auf, der Konvention beizutreten. Diese Waffen würden, so Benedikt,
„inakzeptable“ Schäden hervorrufen.
„Mein erster Gedanke gilt den zahlreichen
Opfern, die unter diesen Bomben zu leiden hatten und noch immer die schweren körperlichen
und seelischen Folgeschäden zu ertragen haben, die diese heimtückischen Waffen hervorrufen.
Durch das Verbleiben der Munition auf weiten Landstrichen wird die Wiederherstellung
eines normalen Alltags für ganze Gesellschaften oft lange behindert.“ Lobende
Worte für die Arbeit der UNO an der Konvention, an der auch Vatikandiplomaten beteiligt
waren.
„Mit Inkrafttreten der neuen Konvention hat die internationale Staatengemeinschaft
Weisheit und Weitblick bewiesen und gezeigt, dass sie in der Lage ist, einen signifikanten
Fortschritt auf dem Feld der Abrüstung und der Entwicklung internationaler Menschenrechte
zu erzielen. Ich hoffe und ermutige dazu, dass man entschieden diesen Weg weitergeht
und die Würde des menschlichen Lebens verteidigt, die ganzheitliche Entwicklung des
Menschen fördert, eine internationalen Friedensordnung etabliert und das Gemeinwohl
aller Personen und Völker realisiert.“ Streubomben sind schon seit Jahrzehnten
in vielen Kriegen im Einsatz, so durch die USA im Vietnam-Krieg, im Golfkrieg 1991,
im Kosovo 1999 und in Afghanistan 2001 oder durch Israel gegen die Hisbollah im Libanon
2006. Sie bestehen aus einem Behälter mit einer Vielzahl kleinerer Bomben mit Minen
oder mit Splitterbomben. Sie sind deswegen auch so tückisch wegen der großen Zahl
von Blindgängern. Nicht explodierte Kleinbomben können auch noch nach vielen Jahren
für die Zivilbevölkerung ähnlich wie Landminen eine tödliche Bedrohung sein. Beispielswiese
ist große Flächen im Süden des Libanon nicht landwirtschaftlich nutzbar