Vatikan: Dokument zu psycho. Folgen von Abtreibung
Der Vatikan arbeitet an einem Dokument über psychologische Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen.
Dabei gehe es nicht nur um Traumata wie Depressionen oder Angstzustände, sondern auch
um eine „Gewöhnung an Abtreibung“, sagte der Präsident der Päpstlichen Akademie für
das Leben, Ignacio Carrasco, in einem Interview der Vatikanzeitung „L´Osservatore
Romano“ am Freitag. Mit der Veröffentlichung sei im Herbst 2011 zu rechnen. Der Bioethiker
verwies auf eine Studie der römischen Universität Sacro Cuore, nach der häufige Schwangerschaftsabbrüche
bei Frauen zu einer „völligen Auslöschung der moralischen Sensibilität“ für dieses
Thema geführt hätten. Ein solcher Effekt sei auch durch die Abtreibungspille RU 486
zu befürchten. Es gebe keinen Zweifel, dass mit ihr eine Bagatellisierung der Abtreibung
einhergehen könne und eine unerwünschte Schwangerschaft „wie eine lästige Erkältung“
angesehen werde, die mit einer Tablette zu beseitigen sei, sagte Carrasco. Nach Angaben
des neuernannten Akademieleiters befasst sich sein Institut derzeit auch mit ethischen
und sozialpolitischen Fragen um die Archivierung von Stammzellen aus Nabelschnurblut.
Eine Studie zu diesem Thema wie jene zur Abtreibung könne im Lauf des nächsten Jahres
erscheinen, so Carrasco.