2010-07-30 12:23:07

Ukraine: Patriarch Kyrill I. nach Attentat


Der tödliche Bombenanschlag auf eine orthodoxe Kirche in der Ukraine sorgt für Entsetzen. Der Moskauer Patriarch Kyrill I. machte Terroristen für die Tat verantwortlich. In seinem Beileidstelegramm an den Kiewer Metropoliten Wladimir ruft das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche zugleich dazu auf, nicht mit Hass auf das Verbrechen zu reagieren. Bei dem Anschlag während eines Abendgottesdienstes in der Großstadt Saporoschje waren am Mittwoch eine Ordensfrau getötet und acht weitere Menschen verletzt worden. Ortsbischof Josef Zlatolynskyi vermutet religiöse Extremisten hinter der Tat. Die Täter wollten Angst und Hass auslösen, erklärte er. Der ukrainische Staatspräsident Viktor Janukowitsch forderte bei einem Treffen mit Spitzenvertretern der zuständigen Behörden eine schnelle Aufklärung des Attentats. „Die Gesellschaft erwartet von uns, dass wir das Motiv für das Verbrechen herausfinden.“ Bislang bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Deshalb schloss ein örtlicher Staatsanwalt laut ukrainischen Medienberichten einen politischen Hintergrund aus. Nach Polizeiangaben explodierte eine Bombe mit einer Sprengkraft von etwa 400 Gramm TNT am Eingang der zum Moskauer Patriarchat gehörenden Kirche. Ein Großteil der Inneneinrichtung des Gotteshauses wurde zerstört. Zum Zeitpunkt des Anschlags hielten sich in der Kirche rund 20 Menschen auf, wie ukrainische Medien berichten. Der Anschlag ereignete sich am Tag der Abreise von Kyrill I. aus der Ukraine. Gegen dessen neuntägigen Besuch in dem Land hatten ukrainische Nationalisten protestiert. Mit der Kirche des Moskauer Patriarchats konkurrieren in der Ukraine zwei von Russland unabhängige orthodoxe Kirchen. Saporoschje liegt im Südosten des Landes und hat rund 800.000 Einwohner. Sicherheitskräfte durchsuchten nach dem Anschlag alle übrigen Kirchen der Region.

(kipa 30.07.2010 kk)








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