2010-07-29 10:56:16

Ukraine: Ordensfrau stirbt bei Anschlag auf Kirche


RealAudioMP3 Eine orthodoxe Ordensfrau ist am Mittwoch in der Ukraine bei einem Anschlag getötet worden. Sie starb an den Folgen eines Sprengstoffattentats auf eine Kathedrale in der Ortschaft Saporoschje im Südosten der Ukraine. Nach bisherigem Kenntnisstand sind außerdem bei dem Anschlag auf das Gotteshaus mindestens neun weitere Menschen verletzt worden.

Der Sprengsatz detonierte gegen 16.30 Uhr Ortszeit in einer Ecke der Kirche. Das berichtet der ukrainische TV-Sender „1+1“. Die Hintergründe des Anschlags sind weiterhin unklar. Die Kathedrale gehört zum Moskauer Patriarchat der russisch-orthodoxen Kirche. Als sich die Tat ereignete, war der Moskauer Patriarch Kyrill I. gerade zu Besuch in Kiew. Der blutige Zwischenfall ereignete sich am letzten Reisetag des Moskauer Patriarchen. Der Besuch war heftig umstritten. Bisher ist aber nicht klar, ob der Anschlag mit Kyrills Besuch im Zusammenhang steht.

Kyrill will die gespaltene ukrainische Orthodoxie vereinen und sie wieder unter das Dach Moskaus holen. Das bekräftige der Patriarch während seiner Reise durch das osteuropäische Land. Dabei geht es ihm in erster Linie um eine Wiedervereinigung des Moskauer und des Kiewer Patriarchats. Daneben gibt es aber noch andere ukrainische Orthodoxe. Viele von ihnen sind für die Eigenständigkeit ihrer Kirche als Symbol für die Unabhängigkeit des Landes.

Manche ukrainische Nationalisten befürchten nach dem Regierungswechsel in Kiew und dem Amtsantritt des pro-russischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, dass die russisch-orthodoxe Kirche ihren Einfluss erheblich ausweitet. Bei Protesten gegen die neuntägige Rundreise Kyrills waren in den vergangenen Tagen zahlreiche Demonstranten festgenommen worden.

(kipa/pm/ria novosti 29.07.2010 mg)







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