Somalia: Nicht nur internationale Militärpräsenz nötig
Der derzeit in Uganda
tagende Gipfel der Afrikanischen Union hat ein Thema, das alle anderen überschattet:
die Sicherheitslage in Somalia. Nach den blutigen Bombenattentaten somalischer Extremisten
in der ugandischen Hauptstadt Kampala vor knapp drei Wochen berieten die afrikanischen
Staats- und Regierungschefs jetzt vor allem darüber, wie man Somalia stabilisieren
kann. Und zum Ende des Treffens gab es ein konkretes Ergebnis: 2.000 zusätzliche Soldaten
sollen künftig die Mission der Afrikanischen Union in Somalia unterstützen. Das reicht
nicht, sagt uns der Apostolische Administrator für Somalia, Bischof Giorgio Bertin.
„Das
Land braucht nicht einfach eine internationale Militärpräsenz. Was nun vom Gipfeltreffen
in Uganda rauskommt, macht mich traurig. Denn mehr Soldaten in Somalia bedeutet bei
weitem nicht, dass sich die Situation automatisch verbessern wird. Somalia braucht
heute vielmehr politische und vor allem ökonomische Unterstützung. Die internationale
Staatengemeinschaft kann nicht weiter die Übergangsregierung finanziell unterstützen,
weil sie nicht mehr vertrauenswürdig sind.“
Bischof Bertin ist vor allem
von den ostafrikanischen Staaten enttäuscht. Da hätte er sich mehr erwartet.
„Die
Übergangsregierung in Mogadischu hat nur vereinzelte Regionen im Land unter Kontrolle.
Der Rest des Landes ist in den Händen von islamistischen Gruppen. Die Somalier sind
faktisch Geiseln im eigenen Land.“