Der Sensationsfund
entpuppte sich als ein Kommunikationsfehler: Der Vatikan hat den Bericht des „L´Osservatore
Romano“ von vergangener Woche korrigiert. Es ging um die angebliche Entdeckung eines
bislang unbekannten Caravaggio-Gemäldes.
Das Bild, das die Vatikan-Zeitung
vor einer Woche als möglichen Sensationsfund geschildert hatte, stamme keineswegs
von dem italienischen Barockmaler Michelangelo Merisi – besser bekannt unter dem Namen
Caravaggio. Die Richtigstellung kommt vom Leiter der Vatikanischen Museen, Antonio
Paolucci. Die Qualität des in der Sakristei einer Jesuitenkirche in Rom entdeckten
Gemäldes sei eher bescheiden. Die Autorin des ersten Artikels hatte darauf hingewiesen,
dass noch untersucht werden müsse, ob das Gemälde tatsächlich von Caravaggio stamme.
Die Vatikanzeitung hatte aber auf der Titelseite ihres Blattes und als Schlagzeile
das Bild als Carvaggio-Werk gepriesen.
Caravaggio: Das war kein Heiliger, aber
ein großer Künstler. Ein begnadeter italienischer Barockmaler. Und ein Raufbold und
Mörder. Auch wenn es nun doch keinen Sensationsfund gegeben hat, so ehrt ihn der Vatikan
zu seinem 400. Todesjahr: Caravaggio bekommt eine hochoffizielle Briefmarke des Kleinstaates.
Auf der Marke für 65 Cent ist sein Meisterwerk „Grablegung“ dargestellt.