Secam-Konferenz: „Afrika hat mehr als Rohstoffe zu bieten“
Afrika hat mehr als
Rohstoffe zu bieten. Darauf verweist der Erzbischof von Accra im Gespräch mit Radio
Vatikan. Charles Palmer Buckle eröffnet an diesem Dienstag die 15. Plenarsitzung der
Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar Secam in Ghana. Ein Ziel müsse sein,
die Wahrnehmung von Afrika in der Welt zu verändern, so der Erzbischof im Gespräch
mit uns.
„Etwa 500 Jahre lang hat Afrika Rohstoffe und Arbeitskraft
geliefert. Aber Afrika hat inzwischen auch gut ausgebildete Personen vorzuweisen.
Und das auch auf kirchlicher Ebene. Afrika gibt also schon, trägt etwas bei, aber
dem Land sollte das auch selbst bewusst sein...”
Zu einem neuen
Selbstbewußtsein des Kontinents gehöre auch, dass ihm international mehr Autorität
zugesprochen werden müsse, so der Erzbischof.
„Afrika will wie ein reifer
Kontinent behandelt werden und sich mit allen anderen Kontinenten an einen Tisch setzen
können. Auch wir wollen unseren Beitrag zur Entwicklung der Welt leisten. Aber wenn
Dinge nicht richtig laufen, zum Beispiel im Handel, müssen wir Ungerechtigkeiten gegenüber
Afrika benennen dürfen!“
Als Herausforderungen für die Zukunft benennt
der Erzbischof Bildung und Versöhnung. Vor allem für die zahlreichen Priesteramtskandidaten
müssten geeignete Strukturen geschaffen werden.
„Wir müssen Priesterseminare,
Schulen und katholische Universitäten aufbauen für die Ausbildung junger Leute, sowohl
für Priester als auch Vertreter in Politik und Gesellschaft. Wir müssen uns dafür
einsetzen, diese jungen Menschen wirklich auszubilden, so dass auch sie einen Beitrag
leisten können zur Entwicklung Afrikas. Die zweite Herausforderung ist sicher die
Versöhnung. Vor allem in den krisengeschüttelten Bereichen unseres Kontinentes müssen
wir zu Versöhnung, Frieden und Gerechtigkeit erziehen.“
Im Jahr ihres 40-jährigen
Bestehens versammelt die Plenarsitzung der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar
Secam bis zu 200 afrikanische Kardinäle, Bischöfe und Geistliche. Die Oberhirten tagen
noch bis zum 2. August in Ghana. Im Rahmen der Vollversammlung werden die verschiedenen
nationalen und regionalen Bischofskonferenzen ihre Aktivitäten zur Umsetzung der Zweiten
Afrikasynode vorlegen, die im vergangenen Oktober in Rom stattfand. Das Thema der
Sondersynode lautete: „Die Kirche in Afrika im Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit
und des Friedens“. Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsorgan der afrikanischen
Bischofskonferenzen.