Eine Geiselnahme beim Dardanelos-Staudamm im Bundesstaat Mato Grosso ist am Montag
unblutig zu Ende gegangen. Etwa 250 Indios sollen zwischenzeitlich bis zu 300 Bauarbeiter
und leitende Ingenieure als Geiseln gehalten haben. Sie verlangen von der brasilianischen
Regierung Entschädigungen für den Staudammbau, der nach ihren Angaben auf Indioland
durchgeführt wird. Bei den Bauarbeiten soll auch eine den Indios heilige Begräbnisstätte
zerstört worden sein. Nach Verhandlungen mit den Behörden ließen die Männer fast alle
Gefangenen frei. Lediglich fünf leitende Angestellte verblieben in Gewalt der Indios.
Sie halten das Baugelände weiterhin besetzt. – Ureinwohner und Umweltschützer hatten
in der Vergangenheit immer wieder gewaltlos gegen das 2007 begonnene Staudammprojekt
protestiert. Auch der Bischof der Region Xingu in Brasilien, Erwin Kräutler, setzt
sich für den Schutz des Lebensraumes der Indios ein.