Mit einer gemeinsamen Konferenz der spanischen und französischen Bischöfe im Wallfahrtsort
Santiago de Compostela haben in der nordspanischen Stadt die Feiern zum Jakobus-Fest
begonnen, das in diesem Jahr auf einen Sonntag (25. Juli) fällt. Die Novene in der
Kathedrale war vom Erzbischof von Bordeaux, Kardinal Jean-Pierre Ricard, eröffnet
worden. Mehrere Zehntausend Jakobsweg-Pilger aus aller Welt werden zu den Feiern am
Sonntag in und vor der Kathedrale erwartet. Der Festgottesdienst, bei dem das große
Weihrauchfass (Botafumo) geschwungen wird, wird von Erzbischof Julian Barrio Barrio
geleitet. Für 2010 werden insgesamt zehn Millionen Pilger in Santiago erwartet. Prominentester
Pilger ist Papst Benedikt XVI., dessen eintägiges Santiago-Besuchsprogramm für den
6. November von den spanischen und französischen Bischöfen am Mittwoch in der Wallfahrtsstadt
vorgestellt wurde. Der Wallfahrtsort begeht 2010 das 119. Jakobus-Jahr seit der Einführung
von sogenannten „Anos Jacobeos“ (spanisch) bzw. „Xacobeos“ (galicisch) im 12. Jahrhundert.
Ein „Xacobeo“ wird jeweils dann gefeiert, wenn das Jakobus-Fest auf einen Sonntag
fällt. Auch bei den Pilgern rechnet die katholische Kirche mit einem neuen Rekord:
Erwartet werden bis zu 240.000 Menschen, die die traditionelle Pilgerurkunde erwerben.
Das bedeutet, dass die letzten hundert Kilometer bis zum legendären Grab des Apostels
Jakobus zu Fuß oder die letzten 200 Kilometer auf dem Jakobsweg mit dem Fahrrad zurückgelegt
werden.