D: Kloster Ettal setzt nach Krise auf mehr Prävention
Selbstbewusste Schüler und besonders geschulte Pädagogen – das Kloster Ettal setzt
nach dem Missbrauchsskandal vor allem auf Prävention. Das geht aus einem an diesem
Freitag veröffentlichten Sachstandsbericht der Benediktinerabtei hervor. „Ziel unserer
pädagogischen Arbeit ist es, Mädchen und Jungen zu stärken, so dass sie im Fall von
unangemessener Ansprache und von unangemessenen Berührungen in der Lage sind, diese
zurückzuweisen und über sexuelle Missbrauchserfahrungen zu sprechen sowie Erwachsene
zu Hilfe zu holen“, heißt es in dem Bericht. Gefährdungsmomente sollten für das Internat
und die Schule in Ettal minimiert werden und insbesondere transparente Beschwerdestrukturen
geschaffen werden. In dem fünfseitigen Schreiben legen die Verantwortlichen des Klosters
Bericht über Missbrauch und Misshandlung in den 1950er bis 1980er Jahren in Ettal
ab. Die Klosterleitung wolle sich seiner Verantwortung stellen. „Dazu gehört, dass
wir ausdrücklich alle Menschen um Verzeihung bitten, die durch Missbrauchstaten von
Mitbrüdern unseres Klosters geschädigt wurden. Das betrifft insbesondere die Verbrechen,
die P. Magnus begangen hat, und die Mitschuld, die diejenigen von uns auf sich geladen
haben, die zuwenig hinschauten, Hinweisen nicht nachgingen und nicht die notwendigen
Konsequenzen zogen.“ Gegen den verstorbenen P. Magnus richten sich 24 der insgesamt
31 Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs.